Der Hovawart

unser A-Wurf mit 3 Farben:

Die 3 Farben des Hovawarts: schwarz, schwarzmarken und blond

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Ein kurzes Video über den Hovawart:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=VWAzKsZUglY

Rassengeschichte:

Bauernhunde wurden schon in mittelalterlichen Schriften wie dem Sachsenspiegel oder dem Schwabenspiegel mit der Bezeichnung Hovawart, Hovewart, Hovawarth oder Hofwart erwähnt. Mittelhochdeutsch bedeutet hova = der Hof und wart = der Wächter, also der Hofwächter. Jedoch findet man keine Beschreibung des Aussehens.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts wird unter dem Namen Hovawarth ein Haus- oder Hofhund beschrieben, der im Aussehen dem heutigen Rassestandard des Hovawarts entspricht (FCI Standard Nr. 190, siehe auch auf der Seite unten).  Das Einsatzgebiet dieser Hunde war hauptsächlich das Bewachen des Hofes, aber auch als Zughund fand er Verwendung.

Als nun Anfang des 20. Jahrhunderts der Zoologe und Hundelehrer Kurt Friedrich König und sein Vater Bertram König nach „überlegsamen Hunden“, d.h. Hunden mit der Fähigkeit zu situationsgerechtem Handeln suchten, stießen sie immer wieder auf einen starkknochigen, lang- oder zotthaarigen Hund mit Hängeohren. König und sein Sohn wollten nach dem 1.Weltkrieg einen anderen Hundetyp züchten, als den damals viel gefragten  Hund für Schutzdienst und Dressur.

So kamen sie im Jahr 1922 auf die Idee, aus den Restbeständen eines örtlich vorhandenen, vermeintlich aus dem Mittelalter stammenden „typischen“ Bauernhund, den Hovawart, zunächst als Zuchtversuch und später in Reinzucht als Rasse zu züchten. Kurt Friedrich König kreuzte Neufundländer, Leonberger, Deutschen Schäferhund und den Kuvasz mit ein, um einen Hund zu erhalten, der vom Äußeren langhaarig und hängeohrig und vom Wesen her ein natürlicher Schutzhund ist. Die Behauptung, dass er auch einen afrikanischen Wildhund mit einkreuzte, ist nicht gesichert.

Der Hovawart wurde 1937 als eigenständige Rasse anerkannt.

1964 wurde der Hovawart wegen seiner hervorragenden Arbeitseigenschaften als 7. Gebrauchshundrasse anerkannt. Bereits 1965 begann man mit der systematischen Bekämpfung der Hüftgelenksdysplasie (HD).

Ein neuer Versuch, den Hovawart etymologisch zu erklären,  geht so: Etymologen hätten in den 1990er Jahren belegt, dass der Name „Hovawart“ sich aus „hov, hove“, das dem angelsächsischen „how“ nah verwandt ist, und „avartin, avartai“, spätmittelhochdeutsch für „wartend“, zusammensetzt. Sie hätten dieser Begriffskombination keine sinnvolle Deutung geben können, bis sie sich mit einem erfahrenen Kynologen unterhalten hätten. Offenbar sei schon früher für die Rasse typisch gewesen, dass die Hunde nicht auf fremde Menschen oder unbekannte Dinge zuliefen, sondern aus sicherer Distanz, „wie wartend“ beobachteten und potentielle Gefahren einschätzten.

Allgemeines über den Hovawart:

Typisches Merkmal des Hovawartes sind seine Selbstständigkeit und sein Selbstbewusstsein gegenüber Hunden und Menschen. Bedingungslosen Gehorsam, ähnlich dem Deutschen Schäferhund, wird man beim Hovawart kaum finden. Der Hovawart als „Gebrauchshunderasse“ möchte beschäftigt werden, am besten täglich, sonst kann es leicht passieren, dass er sich seine „Aufgaben“ selbst sucht.

Geeignet ist er für fast alle sportlichen Unternehmungen, egal ob zum Beispiel als Jogging- oder Reitbegleiter, als Schutz-, Fährten- oder Rettungshund. Da wir aber den ursprünglichen und robusten ostdeutschen Typ züchten, sind zu ehrgeizige sportliche Ziele mit ihm wahrscheinlich nicht zu erreichen.

Der Hovawart ist sehr intelligent und hat eine ausgesprochen gute Nase.

Ganz wichtig ist für den Hovawart Familienanschluss, er ist sehr kinderlieb. Zwingerhaltung lehnen wir strikt ab, das ist Tierquälerei!

Mit Druck und Gewalt läßt sich bei dem Hovawart nicht viel erreichen, er braucht eine konsequente und liebevolle Erziehung. Anfänger sollten sich ausreichend informieren bevor sie sich einen Hovawart anschaffen.

Durch seine frühere Tätigkeit als Hofwächter besitzt er in der Regel wenig Jagdtrieb.

Der Hovawart ist eine von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) (Kynologisch = Lehre von Rassen, Zucht, Pflege, Verhalten, Erziehung und Krankheiten der Haushunde) anerkannte deutsche Gebrauchshunderasse, deren Eigenschaften in den FCI Standards 190  festgelegt sind:

FCI – Standard Nr. 190   /  12. 01. 1998 /  D

 HOVAWART

URSPRUNG : Deutschland.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINALSTANDARDES  : 12.01.1998.

VERWENDUNG : Gebrauchshund.

KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 2     Pinscher und Schnauzer –                       Molossoide – Schweizer                        Sennenhunde.

Sektion 2.2 Molossoide, Berghunde.

Mit Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Der Hovawart ist eine sehr alte deutsche Gebrauchshunderasse.  Der Name stammt aus dem Mittelhochdeutschen : Hova = der Hof und wart = der Wächter.  Seit 1922 wurde diese Rasse unter Verwendung von typmäßig ähnlichen Hunden, die man auf Bauernhöfen noch vorfand, neu herausgezüchtet.  Außerdem wurden Einkreuzungen von Deutschen Schäferhunden, Neufundländern, Leonberger und weiteren Hunderassen in den ersten Jahren der Zucht vorgenommen.  Durch starke Selektionsmassnahmen wurde der ursprüngliche Gebrauchshundetyp wieder erreicht.

Im Ursprungsland wird auf den Gesundheitszustand des Hovawarts sehr grosser Wert gelegt.  Insbesondere ist die Hüftgelenksdysplasie durch jahrzehntelange Selektion auf HD-freie Tiere bis auf wenige Prozent zurückgedrängt worden.  Es wird erwartet, dass diese Bemühungen in allen Hovawart-Zuchtvereinen Nachahmung finden.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Der Hovawart ist ein kraftvoller, mittelgrosser, leicht gestreckter, langhaariger Gebrauchshund.  Die Geschlechtsunterschiede sind vor allem an Kopfform und Körperbau deutlich erkennbar.

WICHTIGE MASSVERHÄLTNISSE: Die Rumpflänge beträgt ca. 110 % bis 115 % der Widerristhöhe.

VERHALTEN UND CHARAKTER : Der Hovawart ist ein anerkannter Gebrauchshund zu vielseitiger Verwendung.  Von der Veranlagung her ausgeglichen und gutartig, besitzt er Schutztrieb,  Selbstsichterheit und Belastbarkeit, mittleres Temperament und eine sehr gute Nasenveranlagung.  Seine harmonisch abgestimmten körperlichen Verhältnisse und eine besondere Bindung an seine Familie machen ihn insbesondere zu einem hervorragenden Begleit-, Wach-, Schutz-, Rettungs- und Fährtenhund.

KOPF: Der Nasenrücken ist gerade und bildet eine Parallele zum Oberkopf.  Fang und Schädel sind etwa gleich lang.  Die Kopfhaut liegt straff an.

OBERKOPF :

Schädel: Der kräftige Kopf hat eine breite, gewölbte Stirn.

Stop : Gut erkennbar.

GESICHTSSCHÄDEL :

Nase : Nasenlöcher gut ausgebildet.  Bei schwarzmarkenen und schwarzen Hunden ist die Pigmentierung schwarz; Pigmentierung bei blonden Hunden : schwarz, Wechselnase zulässig.

Fang : Kräftig; sowohl von der Seite als auch von oben gesehen verjüngt er sich wenig.

Lefzen : Sie liegen gut an.

Zähne/Gebiss : Der Hovawart hat ein vollständiges, kräftiges Scherengebiss mit 42 Zähnen gemäss der Zahnformel.  Die Zähne stehen senkrecht im Kiefer.  Zangengebiss ist zulässig.

Augen : Die Augen sind oval, weder hervortretend noch tiefliegend.  Ihre Farbe ist dunkel- bis mittelbraun.  Die Augenlider liegen dicht an.

Ohren : Die locker anliegenden dreieckigen Hängeohren sind hoch und weit auseinanderliegend angesetzt, den Oberkopf optisch verbreiternd, und reichen in ihrer Länge bis mindestens zum Lefzenwinkel.  Ihre Spitze ist leicht abgerundet.  In der Ruhestellung liegen sie flach an, bei Aufmerksamkeit können sie etwas nach vorne gerichtet getragen werden.  Die Vorderkante liegt etwa auf der Mitte zwischen Auge und Hinterhauptbein.

HALS : Der kräftige Hals ist mittellang, und die Kehlhaut liegt straff an.

KÖRPER :

Rücken: Der Rücken ist gerade und fest.

Lenden: Die Lende ist kräftig und etwas länger als die Kruppe.

Kruppe: Die Kruppe ist leicht abfallend und mittellang.

Brust: Die Brust ist breit, tief und kräftig.

RUTE: Die buschig behaarte Rute reicht bis unterhalb des Sprunggelenkes, aber nicht bis zum Boden.

Sie wird je nach Stimmungslage des Hundes über den Rücken hochgeschwungen oder gesenkt getragen.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND : Die Vorderläufe sind kräftig und, von vorne und von der Seite gesehen, gerade und senkrecht gestellt.

Schultern : Sehr gut bemuskelt.  Das Schulterblatt ist lang und gut schräg zurückliegend.

Oberarm : Lang, eng am Körper anliegend.

Ellenbogen : Sie liegen am Brustkorb an.

Vorderfusswurzelgelenk : Kräftig.

Vordermittelfuss : Mässig schräg gestellt.

HINTERHAND : Die Hinterläufe sind kräftig und, von hinten gesehen, senkrecht gestellt.  Die Hinterhand ist gut gewinkelt.

Ober- und Unterschenkel : Sehr gut bemuskelt.

Sprunggelenk : Kräftig, tiefstehend.

PFOTEN : Die Pfoten sind rundlich, kräftig und kompakt.  Die Zehen sind gewölbt und eng aneinanderliegend.  Afterkrallen sind zu entfernen, ausgenommen in den Ländern, in denen solches durch gesetzliche Bestimmungen verboten ist.

Die Zehennägel bei schwarzmarkenen und schwarzen Hunden sind schwarz pigmentiert.

Die Zehennägel bei blonden Hunden können weniger pigmentiert sein.

GANGWERK : Der Hovawart bewegt sich in allen Gangarten von vorne und hinten gesehen geradlinig und raumgreifend. Der Trab ist weit ausgreifend mit gutem Schub aus der Hinterhand.

HAUT : Die Haut ist insgesamt straff anliegend.  Bei schwarzmarkenen und schwarzen Hunden hat sie einen bläulichen Schimmer, bei blonden einen meist rosa Schimmer.

HAARKLEID

HAAR : Das kräftige Langhaar ist leicht gewellt und anliegend, mit wenig Unterwolle.  Es ist länger an der Brust, am Bauch, der Rückseite der Vorderläufe, an der Rückseite der Oberschenkel und der Rute.  Am Kopf, an der Vorderseite der Vorderläufe und der Vorderseite der Hinterläufe ist das Haar kurz.  Das Haarkleid ist geschlossen.

FARBE : Den Hovawart gibt es in drei Farbschlägen : Schwarz-marken, schwarz und blond.

Schwarzmarken : Das Haarkleid ist schwarz und glänzend, die Farbe der Markenzeichnung mittelblond.  Am Kopf beginnt die Zeichnung unterhalb des Nasenrückens und reicht um die Lefzenwinkel herum bis in die Kehlmarke.  Die punktförmigen Abzeichen über den Augen sind deutlich sichtbar.  Die Brustmarke besteht aus zwei nebeneinanderliegenden Flecken, die miteinander verbunden sein können.  An den Vorderläufen reichen die Marken, von der Seite gesehen, von den Zehen bis etwa zum Vordermittelfuss und laufen auf der Hinterseite in Höhe der Ellenbogen aus.  An den Hinterläufen ist, von der Seite gesehen, die Markenzeichnung unterhalb des Sprunggelenkes als breiter Streifen, oberhalb des Sprunggelenkes nur noch als schmaler Streifen sichtbar, der auf der Vorderseite der Hinterläufe bis in die Höhe der Bauchdecke reicht.  Auch unterhalb des Rutenansatzes ist eine Markenzeichnung vorhanden.  Die Zeichnung ist in allen Bereichen klar abgegrenzt. Einzelne kleine weisse Flecken an der Brust sowie einzelne weisse Haare an Zehen und Rutenspitze sind zulässig. Die Pigmentierung an Lidern, Lefzen und Ballen ist schwarz.

Schwarz : Das Haarkleid ist schwarz und glänzend. Einzelne kleine weiße Flecken an der Brust sowie einzelne weiße Haare an Zehen und Rutenspitze sind zulässig. Die Pigmentierung an Lidern, Lefzen und Ballen ist schwarz.

Blond : Das Haarkleid ist mittelblond, glänzend, und wird zum Bauch hin sowie an den Läufen heller. Einzelne kleine weiße Flecken an der Brust sowie einzelne weiße Haare an Zehen und Rutenspitze sind zulässig. Die Pigmentierung an Lidern, Lefzen und Ballen ist schwarz.

GRÖSSE :

Widerristhöhe : Rüde    63 – 70 cm,

Hündin 58 – 65 cm.

FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

AUSSCHLIESSENDE FEHLER :

Allgemeines Erscheinungsbild :

  • Im Phänotyp dem Rassenbild nicht entsprechende Hunde.
  • Stark rüdenhafte Hündinnen.
  • Stark hündinnenhafte Rüden.

Proportionen :

  • Stark abweichende Körperproportionen.

Verhalten und Charakter :

  • Aggressive, ängstliche, schussscheue oder lethargische Hunde.

Kopf :

  • Fehlender Stop.
  • Blaues Auge oder Birkauge.
  • Steh-, Kipp-, Rosenohren oder abstehende Ohren.
  • Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss.
  • Fehlen von mehr als zwei Zähnen von den 4 PM1 und den 2 M3, oder Fehlen eines anderen Zahnes.

Hals :

  • Ausgeprägte Wamme oder viel lose Kehlhaut.

Körper :

  • Starker Senkrücken oder stark aufgezogener Rücken.
  • Schmale oder tonnenförmige Brust.
  • Rutenanomalien, stark verkürzte Rute, ausgeprägte Ringelrute.

Gliedmassen :

  • Stark überhöhte Hinterhand.

Beschaffenheit des Haarkleides :

  • Überwiegend gelocktes Haarkleid (Ringellocken).

Farbe des Haarkleides :

Allgemeines :

  • Farben, die im Standard nicht beschrieben sind, z.B.blau-grau, wildfarben, braun, weiss, gescheckt, blond mit russigem Anflug oder überwiegend mehrzoniges Haar.
  • Weisse Flecken.  Einzelne weisse Haare an der Innerseite der Oberschenkel führen nicht zum Zuchtausschluss.

Schwarzmarkene Hunde :

  • Graue oder braune Flecken ausserhalb der Markenzeichnung.
  • Überwiegend andersfarbige als schwarze Unterwolle.
  • Überwiegend graue oder weissliche Markenzeichnung.

Schwarze Hunde :

  • Graue oder braune Flecken.
  • Überwiegend andersfarbige als schwarze Unterwolle.

Blonde Hunde :

  • Einzelne weisse Haare auf dem Nasenrücken führen nicht zum Zuchtausschluss.
  • Durchgehend rotblonde Farbe ohne Aufhellung.
  • Farbe weisslich-blond, ebenso an den Ohren.
  • Deutlich weisse Markenzeichnung.
  • Dunkle Flecken oder dunkle Maske.

Grösse :

  • Untergrösse.
  • Übergrösse von mehr als 3 cm.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.